Das sogenannte Vampirlifting oder Microneedling ist eine sehr spezielle Methode im Bereich der Schönheitsbehandlungen. Im deutschsprachigen Raum ist sie im Volksmund auch bekannt unter der Bezeichnung Eigenblutinjektion oder Eigenbluttherapie. In Fachkreisen häufig verwendete Bezeichnungen sind Autologe Eigenbluttherapie oder ACP-Therapie. ACP steht für Autologes Conditioniertes Plasma. Bei diesem besonderen Verfahren wird körpereigenes Blut entnommen, aufbereitet und das Plasma separiert. Die ACP-Methode wird sowohl von Schönheitschirurgen als auch Ärzten bei diversen regenerativen Behandlungen angewandt. Damit können unter anderem Arthrose-Leiden und Abnutzungserscheinungen beispielsweise in Gelenken wie Knien oder Ellbogen gelindert werden. Es findet zudem Anwendung bei der Verschönerung von Narben, bei der Straffung von schwachem Bindegewebe oder auch um Wundheilungsstörungen entgegenzuwirken. Auch bei speziellen Methoden der Haartransplantation ist es gang und gäbe, das transplantierte Gewebe mit Blutplasma des Patienten zu unterspritzen, um den Verlauf des Heilungsprozesses günstig zu beeinflussen.
Auch viele Stars und Sternchen haben die ACP-Methode bereits probiert und teilweise sogar Vorher-Nachher-Fotos von ihren Behandlungen auf ihren Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Dadurch haben sie diesem Schönheitstrend natürlich maßgeblich zu neuem Aufschwung verholfen. Zu den bekanntesten Vertretern gehören zum Beispiel das israelische Modell Bar Rafaeli oder die Amerikanerin Kim Kardashian. Es heißt, die Methode soll wahre Wunder bewirken und für ein viel jüngeres Hautbild mit deutlich weniger Falten sorgen. Vielen sagt diese Form der Verjüngungskur zu, weil sie im Vergleich zu anderen Eingriffen wie beispielsweise der Injektion von Botox viel natürlicher ist, zumal dabei keine betäubenden Substanzen in das Muskelgewebe injiziert werden, sondern eben nur isolierte Bestandteile aus dem eigenen frisch entnommenen Blut. Das entnommene Blut wird zentrifugiert und dabei der Anteil mit den Thrombozyten entnommen. Diese haben die Eigenschaft, verletztes Gewebe bei der Heilung zu unterstützen. Das blutplättchenreiche Plasma (PRP) wird danach ganz gezielt dort wieder im Gewebe eingebracht, wo es seine Wirkung entfalten soll. Die sogenannten Wachstumsfaktoren aktivieren die Fibroblasten (spezifische Bindegewebszellen) und regen auch die Produktion von Kollagen an.
Allerdings muss die jeweils individuelle Ausgangssituation in Zusammenarbeit mit versierten Medizinern eingeschätzt werden, damit entschieden werden kann, ob eine Behandlung von Erfolg gekrönt sein kann und die gewünschten Ergebnisse erzielt werden können. Bei der Behandlung der Haut sollen natürliche Reparatur-Prozesse in Gang gesetzt werden. Man will die Stabilität des Bindegewebes erhöhen. Dabei sollen die oberflächlichen Falten reduziert und dem Kollagen-Verlust soll partiell entgegengewirkt werden. Eine Besonderheit bei dem Verfahren zu Behandlung der Haut ist, dass bei der Blut-Entnahme im Prinzip ein Stich ausreicht. Bei der Injektion hingegen wird für gewöhnlich ein spezielles Werkzeug verwendet, dass mit unzähligen ultra-feinen Nadeln ausgestattet ist. Die Methode kommt generell bei volljährigen Menschen jeden Alters infrage. Lediglich bei Schwangerschaft, dem Vorliegen bestimmter Autoimmun-Erkrankungen oder anderen schwerwiegenden Erkrankungen sehen Ärzte eher von der Behandlung ab. In der Regel wird die Behandlung auf mehrere Sitzungen verteilt. Zu Beginn finden meist einige etwa einstündige Behandlungen im Abstand von ein paar Wochen statt. Es wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass im späteren Verlauf jährliche Auffrischungen ausreichen, um den Effekt aufrechtzuerhalten.