Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass das alltägliche Leben eines professionellen Models ironischerweise längst nicht so glamourös ist wie der präsentierte Designer-Schmuck und die Kleidung. Die Modebranche ist ein einziges Haifischbecken und die meisten Klischees treffen leider wirklich zu. Immer häufiger brechen Insider ihr Schweigen und Berichten von systematischer Ausbeutung und dubiosen Geschäftsgebaren.
Auf viele der Models wird ein kontinuierlicher Druck ausgeübt, dem auf Dauer nur die wenigsten Stand halten können. So gesehen sind Charakterfestigkeit und psychische Stabilität sogar noch wichtigere Eigenschaften als die perfekten Maße und ein gutes Aussehen. Die meisten Models werden nicht wirklich gut bezahlt. Und wenn man bedenkt, dass man zumindest als weibliches Model aufgrund der derzeit vorherrschenden Schönheitsideale ein relativ begrenztes Zeitfenster hat, in dem man aktiv sein kann, ist das Modeln kein Job mit Zukunft.
Weiterhin herrscht ein Überangebot an Models, und die wirklich gut bezahlten Jobs sind hart umkämpft. Dann wird auch noch erwartet, dass man strenge Diät hält, um sein Idealgewicht zu behalten und nicht zu reif oder gar frauenhaft auszusehen. Viele der Models leiden unter den unregelmäßigen Arbeitszeiten und darunter, dass an den Einsatzorten nicht selten unmenschliche Bedingungen herrschen. Und was vielen besonders schwerfällt, ist, dass man seine Gefühle wie ein Schauspieler kontrollieren oder verbergen können muss, um seine Leistung zu bringen.