Selbst der erst 2019 verstorbene Modezar Karl Lagerfeld zweifelte am Nutzen der TV-Show Germany’s Next Topmodel. Wie er einst in einer berühmten Sendung von 2009 mit Johannes B. Kerner äußerte, glaube er nicht an solche Wahlen und Wettbewerbe. Vielmehr vertraue er auf sein eigenes Gespür und wisse selbst, wie man Top-Models finde. Zudem sei die Moderatorin Heidi Klum, die selbst ein bekanntes Model ist, kein Model der Sorte Top-Model. Und die Sendung sei möglicherweise als Detektor für hübsche Mädchen gebräuchlich. Mit richtiger Mode habe so eine TV-Show wie Germany’s Next Topmodel seiner Meinung nach gar nichts zu tun.
Er glaube vielmehr an die glücklichen Zufälle, wenn es um die Frage geht, ob jemand entdeckt wird. Und es ginge nicht unbedingt darum, ob jemand den Willen hat, Model zu sein. Selbst wenn das Potenzial vorhanden wäre, sei das noch kein Garant für den Erfolg, da der Erfolg in der Branche seiner Meinung nach letzten Endes zu hundert Prozent auf Ungerechtigkeit basiere. Er appellierte, dass man erkennen müsse, dass es kein logisches Konzept gäbe, das man einfach nur befolgen muss. Bei einem weiteren TV-Interview mit Markus Lanz von 2011 konkretisierte er seine Meinung über solche Castingshows und meinte, es sei unmenschlich, mit der Hoffnung der Teilnehmer zu spielen und diese wie Zirkustiere vorzuführen.